Neues vom Acker KW 33

Liebe SoLawistas,
 
ganze vier Wochen war ich nicht in der Gärtnerei, dank Krankheit und
dann Urlaub – sowieso, aber besonders im Sommer ist das eine halbe
Ewigkeit, gemessen an dem was sich phänologisch – sprich am sich
jahreszeitlich wandelnden Erscheinungsbild der Pflanzen – alles tut.

Der Kohl hat entschieden, dass er Köpfe bildet (im 10-Blatt-Stadium muss er
ordentlich Wasser bekommen, damit er diese Entscheidung treffen kann,
offensichtlich hat erst unsere Beregnung, dann der Regen die richtigen
Reize gesetzt), die Rote Bete geht bei unserem Boden sowieso immer ab
wie eine Rakete – ihr erinnert euch noch an die Handball-großen Knollen,
die i.d.R. trotzdem süß und zart und das noch nach 7 Monaten Lagerung
waren, und auch unser neues Lieblingsbeikraut, die Hühnerhirse, fühlt
sich sehr wohl (vielleicht kennt jemand Rezepte?

Wir haben abbauwürdige Mengen auf dem Acker). Neben Kulturpflanzen und Beikräutern
haben auch die Pflanzenkrankheiten einen Sprung (aus meiner Sicht der vierwöchigen
Abwesenheit) gemacht: Die ersten Tomaten bekommen leider aufgrund der
feuchten Witterung Braunfäule, die Melonen sterben ihren langsamen Tod,
in den Gurken haben wir etwas Mehltau und so mittelmäßig viel
Spinnmilben, der erste Petersilien-Satz ist erwartungsgemäß vom
Mosaikvirus zu einer Zwergform seiner selbst verformt worden.
Bei den Zucchini hat sich der falsche Mehltau eingeschlichen und kostet die
Pflanzen so viel Kraft, dass sie sich wohl nicht mehr viele Früchte
aufhalsen werden.
 
Dafür freuen sich Porree (habe heute gelernt, dass das griechische Wort
für grün vom Wort für Porree herleitet) und Sellerie mächtig darüber,
dass wir ihnen früh genug Mulch haben zukommen lassen.
Habe leider keine Fotos davon gemacht – aber der Sellerie streckt viele kleine Feinwurzeln
an der Bodenoberfläche und in den Mulch aus, nutzt die Nährstoffe und
kann gleichzeitig Wasser aufnehmen und Wurzelatmung betreiben, was in
unserem schweren Tonboden sonst leider häufig ein entweder-oder ist –
wobei er doch beides gleichzeitig braucht.
 
Eine schöne Rest-Woche wünscht
 
Inga
 

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