Blog WIRSING

 Liebe Solawistas,

 

in den nächsten Wochen geht es an dieser Stelle öfter mal um Kohlsorten. Heute erfahrt ihr, warum Wirsing regelmäßig auf eurem Speiseplan stehen sollte:

Wirsing gehört zu den zartesten in der großen Kohlfamilie und ist eine Kohlart mit krausen Blättern, die je nach Sorte dunkelgrün bis gelb sein können. Lasst euch von den teils großen Köpfen nicht täuschen. Die Blätter fallen beim Kochen stark zusammen, sodass ein mittelgroßer Kopf als Gemüse etwa vier Portionen ergibt. Das typische, aber milde Kohlaroma wird beim Wirsing durch eine aromatisch-nussige Note bereichert. Man kennt ihn auch als Welschkraut, Savoykohl und Wirsingkohl. Seit dem 18. Jahrhundert wird er in Deutschland angebaut und ist heute auf der ganzen Welt verbreitet.

Ab Mai wird der feine Frühwirsing geerntet. Es folgen mittlere und späte Sorten. Der robuste Winterwirsing wird außerdem eingelagert, so dass das Gemüse für uns ganzjährig erhältlich ist.

 

Verwendung:

Vor allem frühe Sorten sich fein geschnitten perfekt als Rohkost. Dazu passt weiteres fein geschnittenes Gemüse, etwa Möhren und Apfel sowie ein Essig-Öl-Dressing.

Spätere Sorten eignen sich vor allem zum Dünsten und Schmoren. Der krause Kohl schmeckt besonders in Eintöpfen, wie beispielsweise in einem Cabanossi-Eintopf, als Wirsingsuppe, als Gemüsebeilage und in Aufläufen oder einer Quiche. Die großen äußeren Blätter werden auch gern gefüllt und zu Rouladen verarbeitet.

Äußerlich angewendet kann Wirsing sogar Arthrosebeschwerden lindern und bei schlecht heilenden Wunden helfen. Hierzu werden die großen, äußeren Blätter des Kohls verwendet. Wie es geht, lest ihr hier:

https://www.heilpraxisnet.de/hausmittel/kohlwickel-anwendung-und-wirkung.

 

Wie wird Wirsing zubereitet?

Zuerst entfernt ihr die äußeren Blätter. Dann den Kohlkopf waschen, vierteln und den harten, bitteren Strunk herausschneiden.

Anschließend den Wirsing in Streifen schneiden. Tipp: Schneide die Viertel mit einem möglichst langen Küchenmesser, dann fällt der Kohl nicht so leicht auseinander und die Streifen werden schön gleichmäßig.

Zum Kochen von Wirsing bringt man Salzwasser (eine zusätzliche Prise Zucker verbessert noch den Geschmack) in einem ausreichend großen Topf zum Kochen und fügt den geschnittenen Wirsing hinzu.

Nun kocht ihr diesen für zwei bis fünf Minuten, je nach gewünschter Konsistenz. Danach muss man den Wirsing mit einer Kelle herausschöpfen und in Eiswasser abschrecken. Diesen Prozess nennt man Blanchieren. Dies verhindert, dass das Gemüse braun wird.

Nach dem Abtropfen kann der Wirsing je nach Rezept weiterverwendet werden.

Für die Zubereitung als Pfannengemüse die in schmale Streifen geschnittenen Blätter in einer Pfanne mit Öl kurz scharf anbraten, so bekommt das Gemüse ein schönes Röstaroma. Anschließend etwa 5 Minuten weiter braten.

Ein Klassiker ist auch Rahm-Wirsing: Dazu den Wirsing zusammen mit Zwiebeln in der Pfanne andünsten, Sahne dazugeben und etwa fünf Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

Sehr gut schmeckt Wirsing auch überbacken als Auflauf. Dazu den Wirsing nach Belieben mit Zwiebeln und Speck anbraten und mit gekochten Kartoffeln in eine Auflaufform schichten. Mit Eiermilch übergießen und mit Schafskäse, Emmentaler oder einer andere Käsesorte im Ofen überbacken.

Für Kohlrouladen die Blätter zunächst etwa 5 bis 10 Minuten blanchieren oder mithilfe eines Dampfeinsatzes dämpfen. Anschließend nach Belieben mit angebratenem Hack oder – für eine vegetarische Variante – einer Mischung aus Reis oder Couscous und Gemüse füllen. Die aufgewickelten Rouladen entweder in Gemüsebrühe oder Tomatensoße schmoren.

 

Achtet darauf, den Wirsing nicht zu lange warmzuhalten und nicht zu oft aufzuwärmen, damit sich das darin enthaltene Nitrat nicht in Nitrit umwandelt.

 

Welche Gewürze passen zu Wirsing?

Kerbel, Majoran, Muskatnuss, Kümmel, Pfeffer und Salz sind tolle Gewürze, die gut zu Wirsing passen. Du kannst auch Paprikapulver, Thymian, Lorbeerblätter, Chiliflocken, Knoblauch, Zimt, geriebenen Ingwer oder ein paar Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch dazugeben.

Außerdem kannst du bei Blähungen, die durch den Verzehr entstehen können, mit Kräutern wie Fenchel, Kümmel oder Anis (können in einem Tee-Ei oder kleinem Säckchen mitgekocht werden) Abhilfe schaffen.

Zusätzlich hilft es, beim Kochen das erste Kochwasser abzugießen.‚

 

6 Gründe, warum Wirsing gesund ist:

 

  1. Vitamin C stärkt das Immunsystem:
    Gerade in der kalten Jahreszeit sind starke Abwehrkräfte besonders wichtig. Eine Portion von 200 Gramm Wirsing deckt den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tagesbedarf an Vitamin C . Das Vitamin wirkt als Antioxidans und schützt uns somit vor Zellschäden. Sowohl Vitamin C als auch das ebenfalls im Wirsing enthaltene Vitamin B6 stärken Nerven und die Abwehrkräfte. Landet Wirsing regelmäßig auf dem Teller, unterstützt das unser Immunsystem und hilft, die Dauer von Infekten zu verkürzen.

  2. Macht uns stark: Kalium
    Der Mineralstoff ist elementar für einen gesunden Wasser- und Elektrolythaushalt und unterstützt die Herzmuskelfunktion. Wirsing ist ein idealer Kaliumlieferant und enthält 236 Milligramm pro 100 Gramm. Der Verzehr senkt Bluthochdruck und verringert das Risiko von Schlaganfällen, Herzkrankheiten, Herzinsuffizienzen und Nierenerkrankungen. Ein ausgeglichener Magnesiumhaushalt begünstigt die Aufnahme von Kalium.

  3. Wirsing im Kampf gegen Krebs
    Wie viele andere Kreuzblütlergewächse auch enthält er Schwefelverbindungen, sogenannte Senfölglycoside. Beim Kauen oder Schneiden werden diese in Senföle (Sulforaphan) umgewandelt. Grundsätzlich kann der Verzehr von Kreuzblütlern das Risiko verringern, an Krebsarten wie Lungenkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs oder Darmkrebs zu erkranken. Außerdem wirkt Sulforaphan therapeutisch: Es attackiert aggressive Tumorstammzellen und verändert sie, sodass sie für die Chemotherapie empfindlich werden. Die Zubereitung ist für die Wirkung entscheidend: Sulforaphan ist sehr hitzeempfindlich, deswegen solltest du Wirsing nur vorsichtig erhitzen, leicht dünsten, dämpfen oder anbraten und lieber knackig essen.

  4. Unterstützt die Blutbildung
    Dafür ist der hohe Vitamin-C-Gehalt des Kohls verantwortlich, der die Eisenaufnahme ins Blut verbessert. Das Spurenelement Eisen sorgt für eine ausreichende Sauerstoffversorgung von Zellen und Organen. Ist diese nicht sichergestellt, fühlen wir uns schlapp und antriebslos. Auch der Wirsing liefert uns das gesunde Spurenelement, welches die Konzentration an Hämoglobin in unserem Blut steigert und dadurch einer Blutarmut (Anämie) entgegenwirkt. Neben Eisen ist die ebenfalls im Wirsing enthaltene Folsäure wichtig für die Blutbildung. Sie ist auch für die Zellteilung, -neubildung und -regeneration entscheidend. Ebenfalls positiv wirkt sich das Antioxidans Vitamin K auf unser Blut aus, denn es ist an der Erneuerung von Gewebe sowie am Zellwachstum beteiligt und dient hauptsächlich der Herstellung von Blutgerinnungsfaktoren. Zu guter Letzt steckt der Wirsing auch voller Chlorophyll. Dieses spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau neuer Blutzellen und steigert die Anzahl der roten Blutkörperchen.

  5. Liefert viele Ballast- und Bitterstoffe
    Die Ballaststoffe sind wichtig für unsere Gesundheit und schützen uns vor Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und Herzinfarkten. Sie regen unsere Verdauung an, unterstützen die Darmaktivität und transportieren Schadstoffe aus dem Körper. Da sie zu den unverdaulichen Kohlenhydraten zählen, vergrößern sie so das Nahrungsvolumen und machen schneller und länger satt. Die Bitterstoffe im Wirsing verleihen ihm seinen unverkennbaren Geschmack und unterstützen unseren Körper bei der Regulation der Cholesterin- und Blutzuckerwerte, indem sie die Produktion von Gallenflüssigkeit anregen.

  6. Ideal zum Abnehmen
    Die Bitterstoffe unterstützen den Darm dabei, Fett besser aufzuspalten und zu verbrennen. Die Ballaststoffe führen zu einem raschen Sättigungsgefühl und verhindern Heißhungerattacken. Hinzu kommt, dass 100 Gramm Wirsing gerade mal 25 kcal haben und bei sportlicher Betätigung unterstützen. Denn Wirsing liefert Calcium und Magnesium, welche die Muskeln und Knochen stärken, sowie das bereits erwähnte Kalium, was die Regeneration nach dem Sport ankurbelt.

 

Lagerung:

Die lockeren Wirsingköpfe sind nicht ganz so lange haltbar wie der feste Weiß- oder Rotkohl. Im Gemüsefach des Kühlschranks könnt ihr frühe Sorten bis zu drei Tage, späte Sorten bis zu einer Woche lagern.

Zum Einfrieren den Kohl klein schneiden, kurz in Salzwasser blanchieren und gut abtropfen lassen. Dicht verschlossen in Gefrierbeuteln oder Frischhaltedosen hält er so bis zu 10 Monate im Tiefkühler, ohne Farbe, Textur oder Geschmack zu verlieren.

 

Quellen:

https://www.eatbetter.de/6-gruende-warum-wirsing-gesund-ist[https://www.eatbetter.de/6-gruende-warum-wirsing-gesund-ist]

https://www.nordbayern.de/ratgeber/ernaehrung/wirsing-zubereiten-kochen-blanchieren-schneiden-braten-dunsten-panne-1.13662418

https://www.edeka.de/ernaehrung/lebensmittelwissen/zutaten-a-z/wirsing.jsp?ns_campaign=SEA#xtor=SEA-10271%5BBing_OA_Generisch_%7C_Lebensmittelwissen_-_exact%5D-BIN-%5B1159985116956309%5D-%5B%5D-S-%5Bwirsing%5D

https://www.ndr.de/ratgeber/kochen/warenkunde/Wirsing-zubereiten-Mit-diesen-Rezepten-wirds-richtig-lecker,wirsing120.html

 

https://wuerzgefuehl.de/welche-gewuerze-passen-zu-wirsing/

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