Gemüsewissen

Liebe Solawistas,

 diese Woche wird es wieder frischen jungen Kohlrabi geben. Hättet ihr gedacht, dass diese Kohlsorte ein typisch deutsches Gemüse ist und dass ihr deutscher Name (mit leichter Variation) sogar im englischen („Kohlrabi“) russischen („Kol´rabi“) und schwedischen („Kalrabbi“) Sprachraum beibehalten wurde?
In der Ackerpost vom 16.2.23 habe ich bereits erwählt, dass dieser in unseren Breiten sehr beliebte Kohl viel Magnesium, Selen, Calcium, Folsäure, reichlich B-Vitamine, Vitamin C und Beta-Carotin beinhaltet. Wie ihr bereits wisst, enthalten die Blätter sogar noch mehr Nährstoffe als die Knolle selbst, z. B. einen rund doppelt so hohen Gehalt an Vitamin A und C, der Phosphatgehalt ist zweieinhalbmal höher als der der Kohlrabiknolle. Deshalb sollte man die frischen grünen Blätter unbedingt mit verwenden (aus: „Die 50 gesündesten 10-Minuten-Rezepte“).  Die Blätter des Kohlrabis können ähnlich wie Spinat zubereitet werden: einfach waschen, in Streifen oder mundgerechte Stücke schneiden und mit etwas Knoblauch und Zwiebeln in einer Pfanne garen. Auch als Bestandteil von Pesto eignen sich die Kohlrabiblätter.
 
Johanna Paungger und Thomas Poppe schreiben im Buch „Der lebendige Garten“: „Kohlrabi ist eines jener Gemüse, die uns heil und bei guten Kräften über den Winter bringen. Seine Lagerfähigkeit ist sehr hoch, und die großen Mengen des enthaltenen Vitamins C gehen auch durchs Lagern nicht ganz verloren. Trotzdem sollte Kohlrabi auch in der Zeit von Mai bis Oktober oft auf dem Speisezettel stehen. Öfters mal auch roh genießen, zumindest schmeckt er uns roh fast am besten! Wie die Salate verbessert Kohlrabi die Zellatmung und Sauerstoffversorgung aller Körperregionen und beugt Infektionen vor, die gerade im Sommer durch Hitze lauern. Haut und Haare werden der Schönheit zuliebe oft strapaziert, Kohlrabi wäre da eine wirksame Medizin, denn er kräftigt beides.
Kohlrabigemüse fördert die Konzentrationsfähigkeit und hilft, an Körper, Geist und Seele frisch zu bleiben. Der ansehnliche Anteil an Mineralien hilft mit, dass Schwermetalle gar nicht erst vom Magen-Darm-Apparat aufgenommen werden. Obendrein ist Kohlrabi eine gute Hilfe beim Entwässern.“
 
Der Kohlrabi gehört übrigens zu den Zuchtsorten des Gemüsekohls und kann je nach Sorte kugelig, plattrund oder oval geformt sein. Die Farben der Schale reichen von weißlich über ein blasses und kräftiges Grün bis rötlich oder violett. Das Fleisch des Kohls ist aber immer weiß. Die langstieligen Blätter der Gemüsepflanze sind dunkelgrün und gezähnt. Kohlrabi eignet sich unter den Gemüsesorten besonders gut für Abnehmwillige und all jene, die sich gesund ernähren möchten. Das Gemüse liefert pro 100 Gramm lediglich 25 Kilokalorien (kcal), beziehungsweise 104 Kilojoule, und enthält kaum Kohlenhydrate sowie nahezu gar kein Fett. Damit zählt Kohlrabi zu den idealen Nährstofflieferanten in der Kohl-Welt.
Kohlrabi zeichnet sich durch seine gute Bekömmlichkeit aus. Während andere Kohlsorten oft einen unangenehmen Blähbauch mit sich bringen, lässt sich Kohlrabi auch gut roh verspeisen. Denn Kohlrabi bewirkt im Körper, beziehungsweise im Darm, nicht die Ausbildung so vieler Gase wie andere Kohlsorten. Damit ist er meist gut verträglich.
 
Allerdings zählt Kohlrabi, wie viele andere Blatt- und Wurzelgemüse auch, zu den nitratreichen Lebensmitteln. Nitrat gelangt über den Boden (insbesondere über nitratreichen Dünger) in die Pflanze und wird in Blättern und Wurzeln oder Knollen eingelagert.
Das Nitrat an sich ist nicht gesundheitsschädlich. Es wird im Körper jedoch in Nitrit und anschließend in Nitrosamine umgewandelt. Diese stehen im Verdacht, krebserregend zu wirken. Dennoch ist dies kein Grund, auf den Genuss von Kohlrabi zu verzichten, da der Verzehr in üblichen Mengen als unbedenklich gilt und Kohlrabi darüber hinaus große Mengen an Vitamin C enthält, welches die Umwandlung von Nitrit in Nitrosamine im Körper hemmen soll.
Wer den Nitratgehalt im Gemüse dennoch möglichst gering halten möchte, sollte auf biologisch produzierte Produkte zurückgreifen, da bei diesen kein nitrathaltiger Dünger verwendet wird. 
 
Im Kühlschrank lässt sich das Gemüse circa eine Woche aufbewahren. Dabei sollten vorher die großen Blätter entfernt werden, da diese den Knollen Feuchtigkeit entziehen. Wer zusätzlich noch ein sauberes und feuchtes Tuch um die Knolle wickelt, kann die Haltbarkeit um etwa eine Woche verlängern.
 
Nachdem ihr nun so viel Gutes über den Kohlrabi erfahren habt, schmeckt er euch bestimmt nochmal so gut. Auch wenn wir über den Winter bereits öfter teilweise sehr große Knollen bekommen haben.
Viele liebe Frühlingsgrüße sendet euch
Christine

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