BLOG Endivie Friséesalat

Liebe Solawistas,

immer wieder aufs Neue bin ich fasziniert von den Eigenheiten unserer heimischen Gemüse- und Kräutersorten. Wusstet ihr schon, dass die Endivie ursprünglich von der Gemeinen Wegwarte abstammt und bereits bei den alten Ägyptern und Römern eine bekannte Salatpflanze war? Der zartbittere Geschmack der Blätter weist auch darauf hin, dass der Endiviensalat mit Chicorée und Radicchio verwandt ist.
Die Blätter enthalten den Stoff Intybin, der den Salaten den bitteren Geschmack verleiht. Je heller die Blätter, desto weniger Bitterstoffe enthalten sie. Einige Sorten sind selbstbleichend – das heißt, die Blätter stehen so dicht, dass die äußeren die inneren bleichen.

Man unterscheidet bei der Endivie drei Formen. Zum einen kopfartige Rosettenformen mit glatten, breiten, ganzrandigen Blättern, die auch Escariol oder Breitblättrige Endivie genannt werden. Daneben gibt es Frisée-Formen mit lockeren Rosetten und tief geschlitzten, krausen Blättern, die etwas mehr Bitterstoffe enthalten als die glatte Form. Außerdem ist noch die Schnitt-Endivie erhältlich. Die Form bildet keine feste Rosette, sondern entfaltet aufrechte, locker stehende Blätter.

Wie gesund ist Endiviensalat?
Endiviensalat ist sehr gesund. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung sollte der Salat ab und zu auf dem Speiseplan stehen, denn er beinhaltet viele wichtige Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Neben den Vitaminen A, B und C sowie Kalium, Phosphor, Calcium, Eisen und Magnesium sind in Endivien außerdem die Bitterstoffe Lactucopikrin und Lactucin enthalten. Ihnen wird eine den Gallenfluss anregende Wirkung zugeschrieben, die dabei hilft, fetthaltige Speisen besser verdaulich zu machen und die Ausscheidung von Giftstoffen fördert.
In Endivien ist außerdem das Kohlenhydrat Inulin enthalten, welches der menschliche Körper nicht verwerten kann. In Kombination mit den Bitterstoffen werden dadurch Verdauung und Appetit angeregt. Somit ist Endivie sehr gut als Vorspeise geeignet. Eine weitere positive Eigenschaft von Endivien ist, dass die Bitterstoffe den Hautstoffwechsel unterstützen und die Haut-Barrierefunktion stärken.

Tipps zur Zubereitung
Endiviensalat muss nicht bitter sein, mit einem kleinen Trick könnt ihr ihn sehr schmackhaft und ohne Bitterstoffe zubereiten. Die Vorbereitung erfordert ein wenig Zeit, doch die Mühe lohnt sich. Wer allerdings von sämtlichen positiven Effekten des Endiviensalats auf die Gesundheit profitieren will, belässt die Bitterstoffe im Gemüse. 

Um die Bitterkeit des Endiviensalats gut abzuschwächen, geht in 4 Schritten wie folgt vor:

1. Entfernt den Strunk, so dass die einzelnen Salatblätter lose auseinanderfallen.
2. Wascht die Blätter ab und entfernt dabei gründlich alle Schmutzpartikel und die Erde.
3. Schichtet die einzelnen Blätter aufeinander und schneidet die Endivien quer zur Wuchsrichtung. Würdet ihr die Salatblätter längs durchschneiden, würde der Salat faserig werden. (Die gekrauste Variante kann auch gezupft angerichtet werden.)
4. Zuletzt legt die geschnittenen Streifen in eine Schüssel und übergießt sie mit warmem Wasser. Mischt die Salatblätter während der max. 3min. Einweichzeit zwei- bis dreimal durch. Die Bitterstoffe verlieren bei dem Prozess einen großen Teil ihrer Wirkung. Wasser abgießen und mit kaltem Wasser kurz nachspülen.
Sollte trotz dieser Behandlung nach wie vor ein feiner, bitterer Geschmack zurückbleiben, könnt ihr dem Dressing etwas Zucker oder Honig beimengen. Das süße Aroma überlagert die verbliebenen Bitterstoffe.

Verwendung
Endiviensalat hat ab dem Spätsommer bis in den Dezember hinein Saison. Frisch und kalorienarm eignet er sich wunderbar sowohl roh als Salat oder in Salatmischungen wie einem Wildkräutersalat mit würzigen Dressings und Soßen als auch gegart als Beilage oder in Eintöpfen. 
Für das Endiviensalat-Dressing könnt ihr z. B. folgende Zutaten verwenden:
4 EL Sonnenblumenöl, 4 EL Essig (Weinessig), 1 TL mittelscharfer Senf, 1 EL Honig sowie Salz & Pfeffer zum Abschmecken.
Um dem Endiviensalat noch das gewisse Etwas zu verpassen, kommen noch klein geschnittene Äpfel und Walnüsse oder Haselnüsse hinein. Das schmeckt nicht nur in der Herbstzeit –  Äpfel und Nüsse im Endiviensalat gehen immer.  
Der Geschmack harmoniert ebenso prima mit anderen fruchtigen Partnern, z. B. mit Himbeeren, Birnen, Orangen oder Rosinen, aber auch mit deftigen Zutaten wie Zwiebeln, Speck und Käse. 
Auch Kräuter wie frische Petersilie, Liebstöckel oder Schnittlauch könnt ihr unter den Endiviensalat mischen und einen Salat mit Paprika, Mais, Zwiebeln und Tunfisch zubereiten, auch Joghurt passt zum Dressing.
In Süddeutschland mischt man gern einen lauwarmen Kartoffelsalat mit Endivie.

Aufbewahrung/Haltbarkeit
Die Endivie ist sehr empfindlich und wird schnell welk, deshalb sollte ihr ihn bald verarbeiten und essen. In einem Plastikbeutel mit Löchern oder in einem feuchten Tuch hält sie sich im Gemüsefach des Kühlschrankes 2–3 Tage. – Dein Salat verträgt aber keinen Druck, deshalb nichts darauflegen.

Herbstliche Grüße
eure Christine

 

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