Gemüsewissen

Knollensellerie kennen die meisten hauptsächlich als Bestandteil von Suppengrün. Hier gibt er der Brühe dank des großen Anteils ätherischer Öle ein unvergleichliches Aroma, der Bratensoße und Eintöpfen den letzten Pfiff. Aber man kann so viel mehr damit machen!

Beispielsweise als veganes Schnitzel: Geschält in gut 1/2 cm dicke Scheiben schneiden, diese leicht salzen, mit etwas Zitronensaft beträufeln, etwa 1 Stunde durchziehen lassen. Scheiben erst in Mehl, dann in Ei (mit Öl und Wasser verschlagen) und in Semmelbrösel wenden, in heißem Öl auf beiden Seiten langsam goldbraun backen, sodass die Selleriescheiben weich werden. Backzeit ca. 10 – 15 Minuten. Mit Zitronenspalten und Petersiliengrün anrichten, mit Kartoffelsalat und grünem Salat zu Tisch geben.
Dieses Rezept stammt aus meinem Bayerischen Kochbuch (Birken-Verlag München), aus dem ich auch ein leckeres Grünkohlrezept habe. Ich stamme ja aus Oberbayern und lernte den Grünkohl erst spät kennen und lieben.
Aber nun zurück zum Sellerie, der auch einiges zu bieten hat. Wer mit Vitamin-B-Mangel zu kämpfen hat, sollte Sellerie über längere Zeit auf dem Speiseplan willkommen heißen. Er sorgt für mehr Wohlbefinden und erhöhte Widerstandskraft und hat zudem dank seiner ätherischen Senföle die Fähigkeit, Pilze im Körper in Schach zu halten, allerdings nur dann, wenn er roh verzehrt wird, z. B. als Rohkost geraspelt mit Apfelstückchen gemischt, abgeschmeckt mit Zitronensaft oder Essig, Salz und Rosinen. (Birken- und Beifußpollenallergiker können jedoch mit einer Kreuzallergie reagieren, vor allem bei rohem Sellerie.)
Als harntreibendes Mittel hilft Sellerie bei Nieren- und Blasenproblemen. Besonders der frisch gepresste Saft wirkt stark entwässernd und bakterientötend. Daneben verbessert Sellerie die Darmbewegung und hilft bei Blähungen und Durchfall. Er aktiviert den Kohlenhydratstoffwechsel, hilft auch bei einer besseren Eiweißverwertung und sorgt für schöne Haut, Haare und Nägel. Nicht zuletzt ist Sellerie seit alters her bekannt dafür, das Liebesleben anzuregen. (Aus: Der lebendige Garten von Johanna Paungger und  Thomas Poppe).
Und was hat die ehemalige Pflanze der Meeresküsten noch zu bieten? In 200 g Knollensellerie stecken 640 mg Kalium, 152 µg Folsäure und über 8 g Ballaststoffe. Die Bitterstoffe und die Aromastoffe (Phthalide) beruhigen einen gereizten Magen und Darm, aber auch die Nerven, und gelten deshalb als Anti-Stress-Mittel. Zudem hat Sellerie neben verschiedener B-Vitamine (vor allem B6) nennenswerte Mengen an Vitamin K zu bieten sowie einen hohen Kalium- und Calziumgehalt.
Und sogar das Selleriegrün ist vielseitig einzusetzen. In den grünen Blättern steckt nicht nur das volle Aroma der Pflanze, sondern auch jede Menge Vitamine und Mineralstoffe, besonders viel Calcium, Kalium und Vitamin C. Hierin enthalten sind auch besonders viele Bitterstoffe, die die Verdauungssäfte und Enzyme in Leber, Galle und Bauspeicheldrüse aktivieren.
Genießt auch zum Ende des Winters hin unsere wertvollen heimischen Gemüsesorten!

2 Kommentare zu „Gemüsewissen“

  1. Hallo Christine,
    vielen Dank für deinen tollen Beitrag betreffend Knollensellerie, super interessant.
    Ich denke, die Knolle führt auch bei Gemüseliebhabern häufig eher ein stiefmütterliches Dasein. Du hast das Wintergemüse für mich auf jeden Fall ins rechte Licht gerückt.
    Ich freue mich auf dein nächstes Gemüsewissen!!!

    Viele Grüße und ein schönes WE wünscht
    Sigrid

  2. Liebe Sigrid, herzlichen Dank für deinen netten Kommentar. Ich war selbst auch überrascht, was man alles Interessantes über unser teilweise sehr unscheinbares Gemüse entdecken kann 🙂

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