Blog RADICCHIO

Liebe Solawistas,

Nomen est omen: Seinen Zweitnamen „Roter Chicorée“ trägt der Radicchio aus gutem Grund, denn abgesehen von einer sehr engen botanischen Verwandtschaft ähneln sich auch die Anbaumethoden und im Geschmack gibt es ebenfalls Parallelen. Im Aussehen unterscheiden sich die beiden Salatgemüse allerdings: Radicchio hat im Gegensatz zum Chicorée eine runde und etwa faustgroße Form, längliche bis runde Außenblätter und ein kompaktes Herz. Die äußeren Blätter werden bereits auf dem Feld entfernt und auf den Markt kommen nur die fest geschlossenen Innenköpfe.Typisch italienisch ist beim Radicchio nicht nur der Name (er wird übrigens [raˈdikkjo] ausgesprochen) – auch die Art, ihn zuzubereiten, stammt von „la mamma“. Trotzdem oder gerade deshalb erfreut sich das bitter schmeckende Gemüse mit den attraktiven roten Blättern auch bei uns steigender Beliebtheit. Schon in der Antike aß man die Ursprungsform des Radicchio, die bläuliche Wegwarte. Anfangs war das Kraut als Heilpflanze bekannt. Ab dem 16. Jahrhundert nutzte man die Eigenschaft des Radicchios, im Winter zu wachsen. Heute wird er hauptsächlich in Norditalien angebaut, hat sich aber auf der ganzen Welt verbreitet. Hierzulande ist Radicchio erst seit wenigen Jahrzehnten bekannt.  
Ist Radicchio gesund?
Salate der Zichoriengruppe – zu denen Radicchio, Chicorée und Endiviensalate gehören– gelten als besonders vitamin- und mineralstoffreich. Weitere gesundheitliche Wirkungen von Radicchio: 

* enthält weniger Nitrat als Sommersalate
Dies liegt daran, dass er im Vergleich zu  Kopf-, Eisberg- und Romanasalat Kälte und leichten Frost gut verträgt und daher auch noch im späten Herbst im Freiland geerntet werden kann.
* fördert die Sehkraft, macht schöne Haut:
Mit 572 Mikrogramm Vitamin A pro 100 Gramm liefert Radicchio eine gute Portion des auch Retinol genannten Stoffs, der die Sehkraft der Augen stärkt und außerdem für schöne, gesunde Haut sorgt.
* tut der Verdauung gut: 
Der Bitterstoff Intybin in Radicchio regt die Produktion von Verdauungssäften in Magen, Leber sowie Galle kräftig an.
* senkt den Cholesterinspiegel: 
Zu viel LDL-Cholesterin im Blut? Auch dann kann das Inulin in Radicchio nützlich sein: Er bindet Fette im Darm an sich und hilft dadurch dabei, den Cholesterinspiegel zu senken.
* liefert Mineralstoffe: 
Der Mineralstoff-Mix aus Calcium, Magnesium, Eisen, Kalium und Phosphor in Radicchio macht das Gemüse noch gesünder. Vor allem Zähne, Knochen, Muskeln und Nerven profitieren davon.
* stärkt die Abwehrkräfte: 
Radicchio enthält reichlich Inulin, einen löslichen Ballaststoff mit speziellen Pluspunkten: Er „füttert“ die nützlichen Bakterien im Darm und wirkt so positiv auf das Immunsystem. Der Vitamin-C-Gehalt von 28 Milligramm pro 100 Gramm Radicchio unterstützt zusätzlich.
* hat einen blutbildenden Effekt
 wie alle roten Salate.
Vorbereitung:
Zuerst welke oder unschöne äußere Blätter vom Radicchio ablösen und entsorgen. Falls ihr den Strunk (und die dicken weißen Blattrippen) nicht mitessen wollt, da hier die meisten Bitterstoffe enthalten sind, könnt ihr diese entweder keilförmig mit einem kleinen, spitzen Küchenmesser aus dem ganzen Kopf herausschneiden oder den Radicchio halbieren und dann den hellen Strunk jeweils aus der Mitte der Salathälften schneiden. Anschließend den Radicchio in einzelne Blätter teilen und  waschen. Profiköche lagern Radicchio außerdem kurz in lauwarmem Wasser zwischen, um ihn milder zu machen. Zum Schluss muss der Radicchio abtropfen und in einer Salatschleuder trocknen. 
Für Salate die Blätter in Streifen oder mundgerechte Stücke schneiden.  

Tipps zur Zubereitung: 
Radicchio als Salat ist ein Klassiker. Da Radicchio relativ bitter schmeckt, empfiehlt es sich, ihn gemischt mit anderen Salat- oder Gemüsesorten zuzubereiten. Süßes Obst balanciert die Bitternote aus, wie etwa im Orangen-Radicchio-Salat. Weitere Obstsorten, die sich gut mit Zichorien verstehen, sind Birne und Feige. Geröstete Pinienkerne oder knusprige Walnüsse sorgen für den richtigen Biss. Kartoffelfans können sich am Kartoffelsalat mit Radicchio satt essen.

Aber das rote Gemüse kann noch mehr: Die Italiener mögen ihren Radicchio besonders gern als Gemüse in warmen Gerichten. Nudeln mit Radicchio, Birnen-Pasta mit Radicchio oder Lammhackpizza mit Radicchio sind einen Versuch unbedingt wert! Radicchio schmeckt auch gedünstet in Pastasoßen und Reisgerichten oder als Beilage zu Fleisch, Fisch und Geflügel.
Lagerung des Radicchio: 
Radicchio ist lange haltbar. Wer ihn gut verpackt, zum Beispiel in ein Papiertuch, kann ihn bis zu eine Woche im Kühlschrank aufbewahren. Generell sollte der Wintersalat aber so schnell wie möglich verzehrt werden, denn mit der Zeit verliert er an Vitaminen und anderen wertvollen Inhaltsstoffen.

Gesunden Appetit
wünscht euch
Christine

Quellen:
https://www.kuechengoetter.de/rezept-galerie/radicchio-salat
https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/ernaehrung/radicchio-bitter-aber-gesund-715561.html
https://eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/salat/radicchiohttps://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/salate-aus-der-zichoriengruppe-sind-ideal-im-winter-2016010853484/
 

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